Heute steht der Katarapass auf dem Programm. In mehren Berichten
wurde er als besonders schwierig beschrieben. Seine Höhe ist mit
1.705 Metern angegeben, deshalb bin ich mit gehörigem Respekt
sehr zeitig losgefahren. Die Steigung mit mehreren Zwischenabfahrten
erstreckt sich auf einer Länge von etwa 40 km. Dadurch gibt es
kaum wirklich steile Straßenstücke. Die meisten Alpenpässe die ich
kenne sind schwieriger. Ich schätze die Steigungen auf 4 bis 8
Prozent. Durch das Auf und Ab kamen an diesem Tag 2.225
Höhenmeter zustande. Auf der gesamten Strecke gibt es viele Bauprojekte. Meist kann
man sie an den blauen Projektschildern erkennen, auf denen die
Kosten vermerkt sind. Sonderbarerweise stören sie nicht die Fahrt
auf der vorhandenen Straße. Ich habe den Eindruck das man
baut, da Geld von der EU fließt.
Bei der Abfahrt erlebe ich mehrere Hundebegegnungen, allerdings
fahre ich sehr schnell und so macht das Gekläffe wenig
Eindruck auf mich, bis auf eine Ausnahme. Etwa 5 km vor Metsovo,
kurz nach einer einmündenden Straße lagert eine Ziegenherde am
linken Straßenrand. Ich muss langsam fahren, und schon kommt ein
Hirtenhund schräg von vorne auf mich zu. Nun mache ich den Fehler
und steige ab, greife nach meinem Pfefferspray und versuche mit
dem Rad zwischen mir und dem Hund an der Ziegenherde vorbeizukommen. Wie
aus dem Nichts lösen sich weitere 5 Hirtenhunde von der Herde und
kommen langsam im Halbkreis auf mich zu. Nicht im Traum käme ich auf den
Gedanken diese Tiere für harmlos zu halten. Zu meinem Glück
schiebt sich in diesem Augenblick ein überholendes Auto zwischen
die Tiere und mich. Der Fahrer fährt sehr langsam und der
Beifahrer winkt mir weiterzufahren. Dieser Aufforderung komme ich
gerne nach. Bei einer ähnlichen Begegnung würde ich mich
künftig auf alle Fälle von den Hunden weg bewegen. Ich glaube sie
hätten mich nicht verfolgt, aber vorbeigekommen wäre ich auch
nicht. Pfefferspray nutzt da überhaupt nichts.
Bei der Schlussabfahrt nach Ioannina habe ich einen fantastischen Blick auf das Tal mit dem See.
In Ioannina genieße ich die einzige Zeltübernachtung dieser Tour.
Der Campingplatz liegt direkt am See und das lädt zum
Verweilen ein. Das der Verwalter sehr gut Deutsch spricht
erscheint inzwischen fast logisch.
Vom landschaftlichen Eindruck, und begünstigt vom sonnigen
Wetter, war dies der bisher schönste Radtag der Tour.
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